Gegenpol zur Kriegsrhetorik
„Wir befinden uns in einem Jahrzehnt der größten Herausforderungen und Extreme: Pandemie, Klimawandel, jetzt Krieg in Europa. Wir lösen die Probleme nicht, indem wir mit immer mehr Waffen auf eine Selbstvernichtung der Menschheit zusteuern!“ Dies eine zentrale These des Bundesvorsitzenden der NaturFreunde Deutschlands (NF), Michael Müller, der auf Einladung der „Deutschen Friedensgesellschaft“ (DFG-VK) und des NF-Bezirks in Aachen zum Thema „Klima und Krieg. Warum die Klimakrise auch eine Frage von Frieden oder Krieg ist“ referierte.
Mehr als 80 Teilnehmende verfolgten im Saal der „Katholischen Hochschulgemeinde“ (KHG) den kompetenten Vortrag und diskutierten anschließend sehr sachlich zur Thematik. Das unterschied sich von der z.T. vorherrschenden Schwarz-Weiß-Malerei, bei der die Eskalationsstufen rasant fortschreiten und anscheinend ein Überbietungswettbewerb nach mehr Waffen stattfindet. Bei der Versammlung wurde hierzu deutlich ein Gegenpol gesetzt. Seit 2015 gibt es jährlich steigende Rüstungsausgaben. Wenn die derzeitigen Beschlüsse der Bundesregierung umgesetzt werden, ist Deutschland an 3. Stelle in der Welt bei den Rüstungsausgaben nach den USA und China. Das sei eine erschreckende Vorstellung.
Nach Aussage von Michael Müller ist die Klimakrise eine globale Herausforderung, die nur gemeinsam angegangen werden kann und nicht durch Spaltung der Welt und zunehmenden Nationalismus. Der aktuelle Krieg in der Ukraine könne nur gelöst werden durch eine diplomatische Intervention von außen, z.B. durch die UN. DFG-VK und NF verstehen sich in dieser Frage als Teil der „Friedensbewegung“.
Josie und Kurt von der Aachener Kabarettgruppe „Muita Merda“ leisteten mit zwei Liedern zu Frieden und Umwelt ihren Beitrag zu einem gelungenen Abend.
Bruno Barth (Naturfreunde)